Laser-Satellit gegen Weltraumschrott?
2024-02-06
Orbital Lasers ist ein Startup-Unternehmen, das vom japanischen Satellitenbetreiber SKY Perfect JSAT unterstützt wird, um Weltraummüll zu entfernen. Wenn alles nach Plan läuft, will das junge Unternehmen irgendwann im Jahr 2029 den Betrieb aufnehmen.
Der Satellit von Orbital soll einen Laserstrahl aussenden, der einen Teil der Oberfläche des anvisierten Weltraummülls verdampfen kann. Den von dem verdampften Material ausgehenden Impuls will das Unternehmen nutzen, um ein rotierendes Objekt gegebenenfalls zu zerlegen und es dann abzubremsen, sodass es langsam zur Erde sinkt und verglüht.
Das Unternehmen behauptet, dass dies eine sichere Methode zur Beseitigung von Weltraumschrott ist, da es jeden physischen Kontakt mit anderen Objekten vermeidet, von denen sich viele mit einer Geschwindigkeit von 7,5 km/s bewegen. Da auch kein Treibstoff für die Bewegung des Schrotts verbraucht wird, kann Orbital nach eigenen Angaben mit geringeren Betriebskosten als bei alternativen Methoden Ergebnisse erzielen.
Neu ist, dass sich der Laser ebenfalls im Weltraum befindet. Mit einem Laser vom Boden hatte es bereits derartige Planungen gegeben.
Einen Laser in eine Umlaufbahn zu bringen, der stark genug ist, um andere Satelliten zu beschädigen, ist jedoch durchaus bedenklich, da er auch als Angriffswaffe gegen noch funktionierende Satelliten missbraucht werden könnte – wenn nicht von Orbital Lasers, dann von Hackern. Chinesische Forscher haben bereits über den Einsatz von Lasern oder Hochleistungsmikrowellen nachgedacht, um potenziell feindliche Satelliten auszuschalten, wobei die wachsende Kommunikationskonstellation von Starlink als Ziel ins Auge gefasst wurde.
DL2MCD