Klimaanlagen in den USA bei Hitzewellen abgeschaltet
2022-09-16
Der Sommer geht langsam zuende, doch in manchen Ländern wie dem Bundesstaat Colorado in den USA kann es immer noch heiß werden. Dann ächzt das Stromnetz unter der Belastung durch all die Klimaanlagen. Außer bei den Besitzern von Xcel-Smart-Thermostaten: Hier ächzen diese, denn ihre Klimaanlagen schalten bei großer Hitze ab, um das Netz zu entlasten.
Beim Laden von Elektroautos haben sich die Netzbetreiber die Option vorbehalten, diese temporär abzuklemmen, wenn das Netz überlastet ist. Tatsächlich gemacht wird dies allerdings noch nicht, auch wenn es schon etliche Schlagzeilen produziert hat.
22 190 Kunden von Xcel Energy in Colorado mussten dagegen feststellen, dass ihre intelligenten, vom Energieversorger gestellten Thermostaten sie von der Bedienung ihrer Klimaanlagen aussperrten, als die Temperaturen über 32°C stiegen.
Die von der Sperrung betroffenen Kunden hatten sich für das Colorado AC Rewards-Programm angemeldet, bei dem sie für die Erlaubnis, ihre Klimaanlagen vom Netzbetreiber bei Überlast abschalten zu lassen, einmalig 100 US-$ und jährlich 25 US-$ Preisnachlass erhalten. Doch über die Folgen dieses "Schnäppchentarifs" waren sich viele offensichtlich nicht im Klaren. Es war das erste Mal in sechs Jahren, dass die Klimaanlagenabschaltung tatsächlich ausgelöst wurde.
Auch in anderen Bundesstaaen ist dieser Tarif verfügbar. In Texas gibt ein Energieversorger auf die "Abschalterlaubnis" nicht Preisnachlass, sondern verlost unter den Teilnehmern Gewinne.
So ärgerlich dies für die Kunden ist, deren Klimaanlagen unerwartet abschalten, ist es freilich besser als ein geplanter kompletter Stromausfall, wie es in China üblich ist, oder gar ein ungeplanter. Das Problem ist, dass die "smarten Thermostaten" mit einheitlichen zeitlichen Vorgaben agieren und so Überlastungen verursachen, wenn die Kunden sie beim Verlassen des Hauses nicht abschalten.
DL2MCD